O’Brien-Test

Synonym: Active-Compression-Test nach O’Brien
Die Idee des O’Brien Tests besteht darin, den Ansatz der langen Bizepssehne am Labrum glenoidale (den sog. Bizepssehnenanker) in maximaler Innen- und Außenrotation zu belasten, um so Hinweise auf eine SLAP-Läsion zu erhalten.

Durchführung (Untersuchung von ventrolateral)

  1. Der Untersucher bringt den im Ellenbogen gestreckten und innenrotierten Arm (Daumen zeigt zum Boden) des Patienten in 90° Anteversion und 10–15° Adduktion
  2. Anschließend übt der Untersucher am proximalen Unterarm Druck nach kaudal aus, während der Patient dagegen hält
  3. Der Arm wird nun in maximale Außenrotation gebracht und der Untersucher übt erneut Druck nach kaudal aus

Befund und Bedeutung

  • Pathologisch: Schmerzen beim Versuch, den Arm gegen den Widerstand des Untersuchers anzuheben
    • Schmerz sitzt „tief in der Schulter“ und lässt bei Supination (im Vergleich zur Pronation) nach → Positiver O’Brien-Test → Hinweis auf eine SLAP-Läsion
    • Schmerz wird an anderer Stelle wahrgenommen oder lässt bei Supination nicht nach → Negativer O’Brien-Test → Unspezifisches Zeichen  und kein Hinweis auf eine SLAP-Läsion