Synonym: Active-Compression-Test nach O’Brien
Die Idee des O’Brien Tests besteht darin, den Ansatz der langen Bizepssehne am Labrum glenoidale (den sog. Bizepssehnenanker) in maximaler Innen- und Außenrotation zu belasten, um so Hinweise auf eine SLAP-Läsion zu erhalten.
Durchführung (Untersuchung von ventrolateral)
- Der Untersucher bringt den im Ellenbogen gestreckten und innenrotierten Arm (Daumen zeigt zum Boden) des Patienten in 90° Anteversion und 10–15° Adduktion
- Anschließend übt der Untersucher am proximalen Unterarm Druck nach kaudal aus, während der Patient dagegen hält
- Der Arm wird nun in maximale Außenrotation gebracht und der Untersucher übt erneut Druck nach kaudal aus
Befund und Bedeutung
- Pathologisch: Schmerzen beim Versuch, den Arm gegen den Widerstand des Untersuchers anzuheben
- Schmerz sitzt „tief in der Schulter“ und lässt bei Supination (im Vergleich zur Pronation) nach → Positiver O’Brien-Test → Hinweis auf eine SLAP-Läsion
- Schmerz wird an anderer Stelle wahrgenommen oder lässt bei Supination nicht nach → Negativer O’Brien-Test → Unspezifisches Zeichen und kein Hinweis auf eine SLAP-Läsion