Fette und fettähnliche Stoffe

Neben der Glukose sind es vor allem die Fette bzw. ihre Abbauprodukte, die von den Zellen zur Energiegewinnung herangezogen werden. Fette enthalten mehr als doppelt soviel Energie wie die Kohlenhydrate (9,3 statt 4,1 Kilokalorien pro Gramm, entsprechend 37 bzw. 17 kj pro Gramm.

Diese Energie kann allerdings nicht so leicht freigesetzt werden wie bei den Kohlenhydraten, da die Fettsäuren schwer abbaubar sind.

Neutralfette (Triglyzeride)

Die größte Gruppe der natürlich vorkommenden Fette sind Gemische von Triglyzeriden (Neutralfetten).

Jedes Triglyzerid ist aus einem Molekül Glyzerin und drei Fettsäuremolekülen zusammengesetzt.

Dies können drei gleiche Fettsäuren sein oder, wie in der Abbildung, auch drei verschiedene. Fettsäuren sind lange Kohlenwasserstoffketten mit meist 16 oder 18 C-Atomen.

Ein Beispiel für eine solche Fettsäure ist die Palmitinsäure. je nachdem, ob das Kohlenstoffgerüst der Fettsäuren Doppelbindungen enthält, unterscheidet man:

  • Gesättigte Fettsäuren, die nur Einfachbindungen enthalten
  • Einfach ungesättigte Fettsäuren mit einer Doppelbindung
  • Mehrfach ungesättigte Fettsäuren mit zwei, drei oder mehr Doppelbindungen

Fettsäuren können mit der Nahrung aufgenommen, aber auch von den Zellen selbst hergestellt werden.

Den (Neutral-)Fettaufbau bezeichnet man auch als Lipogenese, den Fettabbau als Lipolyse.

Essentielle Fettsäuren

Linolsäure und Linolensäure enthalten Doppelbindungen, die der menschliche Organismus aufgrund ihrer Position (weit weg vom Glyzerinmolekül) nicht selbst einfügen kann.

Da Linolsäure und Linolensäure vom Körper zwar benötigt, jedoch nicht hergestellt werden können, heißen sie auch essentielle Fettsäuren; sie müssen mit der Nahrung zugeführt werden. Die essentiellen Fettsäuren sind für den Menschen lebenswichtig, weil er sie als Ausgangsstoff für die Synthese mehrerer körpereigener Stoffe benötigt.

Die Funktion der Triglyzeride

Triglyzeride sind nach den Kohlenhydraten der zweitwichtigste Rohstoff zur Energieerzeugung. Der biologische Sinn der Speicherung von Fett besteht darin, eine große Energiereserve für „Notzeiten“ zur Verfügung zu haben.

Zudem hat das Fettgewebe, v.a. das subkutane Fettgewebe, Isolations- und Schutzfunktion.

Das Schicksal der Fette im Organismus hängt (ähnlich wie das der Kohlenhydrate) vom Energiebedarf des Körpers ab.

Andere Lipide

Zu den Lipiden (Fette und fettähnliche Stoffe) gehören nicht nur die Triglyzeride, sondern noch weitere Stoffe mit folgenden gemeinsamen Eigenschaften:

  • Schlechte Löslichkeit in Wasser
  • Gute Löslichkeit in unpolaren Lösungsmitteln wie Chloroform oder Ether.

Die beiden wichtigsten Vertreter dieser Gruppe sind das Cholesterin und die Phospholipide.